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Sitzungsbericht vom 20.07.2023

Bild Wasserbälle 80 Jahre Freibad Löchgau

Betrieb des Kiosks im Freibad und des Kartenverkaufs

Aus der Sitzung des Gemeinderates vom 20. Juli 2023

Einwohnerfragen

Es wurden keine Fragen aus der Einwohnerschaft gestellt.

Photovoltaik - Eigenstromversorgung für das Freibad

Im Rahmen der Solaroffensive wurden die kommunalen Liegenschaften auf ihre Eignung für Photovoltaikanlagen betrachtet. Gerade dem Freibadbetrieb wurde auf Grund des hohen Strombedarfs in den Sommermonaten ein großes Potential zugeordnet.
Dementsprechend wurde geprüft, welche Möglichkeiten für die Installation einer PV-Anlage bestehen. Die Dachflächen sind bereits für die Warmwasseraufbereitung belegt, sodass andere Möglichkeiten geprüft werden mussten.
In Frage kam unter anderem eine Überdachung des Freibadparkplatzes. Da der östliche Parkplatz auf Grund der bestehenden Bäume zum Teil verschattet ist, wurde der neuere Parkplatz westlich des Freibades betrachtet. In einem ersten Schritt wurde geprüft, welche Anforderungen für die Stahlträgerkonstruktion bestehen.
In einer ersten groben Betrachtung wurden die Kosten für die Stahlträgerkonstruktion auf ca. 295.000 Euro netto eingeordnet.
Angesichts dieses erheblichen Kostenfaktors, welcher nicht in wirtschaftlicher Relation zu den Investitionskosten der eigentlichen PV-Anlage steht, wurde nach weiteren Möglichkeiten zur Errichtung einer PV-Anlage gesucht.
Letztendlich wurde zunächst die Möglichkeit einer Freiflächen-PV-Anlage auf einem Grundstück südlich des Freibads geprüft. Hierzu bietet sich das gemeindeeigene Grundstück Flst. 2608 grundsätzlich an. Das Grundstück liegt außerhalb der potentiellen Wohngebietsflächen entsprechend der Flächennutzungsplanfortschreibung. Ebenso liegt das Grundstück außerhalb des Landschaftsschutzgebietes, jedoch im Ausformungsbereich des regionalen Grünzugs. Dementsprechend wurden bereits Abstimmungen mit der Unteren Baurechtsbehörde und der Verwaltung vom Verband Region Stuttgart vorgenommen. Beide bewerten das Vorhaben positiv und mit der Regionalplanung vereinbar. Für das Vorhaben wäre grundsätzlich ein Bebauungsplanverfahren erforderlich.
Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Freiflächen-PV-Anlagen wurde das Büro autensys hinzugezogen.
Bei der Betrachtung wurde geprüft, welche maximale Auslegung der Freiflächen-PV-Anlage auf dem Grundstück möglich wäre und welche Größe die beste Wirtschaftlichkeit ergeben würde.
Im Rahmen der Überprüfung entstand der Gedanke auf einem Teilbereich der Fläche für die geplante Hackschnitzeltrocknung von Holz aus dem eigenen Wald für die Biomasseheizungen ein Lager- und Trocknungsgebäude zu errichten.
Bei Freiflächenanlagen ist der nicht selbst verbrauchte Strom direkt an der Strombörse zu vermarkten und wird nicht nach EEG vergütet. Für die Vermarktung wäre ein Dienstleister hinzuzuziehen. Eingespeister Strom einer Dachflächen-PV-Anlage hingegen wird nach EEG vergütet.
 
Nun ergeben sich drei Möglichkeiten bei Realisierung eines Gebäudes zur Lagerung Trocknung von Holzhackschnitzeln:
 
1.) Ausschließliche Dachflächen-PV-Anlage
Eine Möglichkeit wäre es, ausschließlich die Dachfläche der Halle für die Lagerung und Trocknung der Holzhackschnitzel zu nutzen. Vorteilhaft wäre es, dass diese Variante am unkompliziertesten wäre und eine hohe Verlässlichkeit wegen der festen Einspeisevergütung bietet. Allerdings wäre die PV-Anlage in Abhängigkeit der Größe der Halle limitiert, wobei 40kWp mindestens erreicht werden sollten.
 
2.) Kombination von Dachflächen- PV und Freiflächen-PV mit EEG Vergütung der Dachfläche:
Grundsätzlich könnte eine Dachflächen-PV vorgesehen werden und auf der restlichen Fläche eine Freiflächen-Anlage vorgesehen werden. Für die Direktvermarktung des Stroms der Freiflächenanlage werden grundsätzlich Dienstleister benötigt. Durch das Gebäude für die Holzhackschnitzel reicht die Größe der verbleibenden Freifläche überschlägig für eine Freiflächen-PV von etwa 65kWp. Da viele Dienstleister für die Stromvermarktung ihre Dienste für Anlagen ab 100kWp anbieten, er-scheint es fraglich, ob für diese Kombination Dienstleister gefunden werden.
 
3.) Kombination von Dachflächen- PV und Freiflächen-PV mit vollständiger Direktvermarktung:
Anstatt den eingespeisten Strom der Dachflächen-PV über das EEG fest vergüten zu lassen, könnte der gesamte Strom der PV-Anlagen, also vom Dach und der Freifläche, als sonstige Anlage in die Direktvermarktung an der Strombörse gehen.
Dadurch könnte ein größeres Potential an PV-Strom generiert werden. Durch die Hinzunahme eines Dienstleisters für die Stromvermarktung würde jedoch auch die Komplexität steigen.
 
Das Büro autensys bewertete die Variante einer Dachflächen -PV-Anlage als die wirtschaftlichste Lösung. Da der Großteil des erzeugten Stroms direkt im Freibad verbraucht wird, wird ein ergänzender Stromspeicher nur bedingt wirtschaftlich bewertet.
 
Der Gemeinderat fasste den Beschluss, die Installation einer Photovoltaikanlage für die Eigenstromversorgung des Freibads in Kombination mit einem Gebäude zur Lagerung/Trocknung von Holzhackschnitzel weiterzuverfolgen.
Die Wirtschaftlichkeit eines Stromspeichers soll nach Inbetriebnahme der PV-Anlage mit den dann vorhandenen tatsächlichen Daten des Stromverbrauchs bzw. -erzeugung geprüft werden.

Heizungserneuerung in der Sporthalle Greuth- Wärmeerzeugungskonzept und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Mit dem Einsatz regenerativer Energien lässt sich die Wärmeversorgung kommunaler Liegenschaften klimafreundlich gestalten. Derzeit werden die Liegenschaften in großen Teilen mit fossilen Energieträgern beheizt, weshalb diese nach und nach ausgetauscht werden sollen. Eine erste Vorstellung möglicher Heizungsvarianten der aktuell in Frage kommenden Liegenschaften fand in der Sitzung vom Dezember 2022 statt.
Bereits im vorherigen Sommer wurde ein Förderantrag für den Umstieg auf eine Biomasse-Heizung in der Sporthalle Greuth gestellt, da diese von den Rahmenbedingungen bei der seiner Zeit durchgeführten Voruntersuchung als besonders geeignet für den Betrieb einer Biomasse-Heizungsanlage angesehen wurde. Zwischenzeitlich liegt der Zuwendungsbescheid zur Installation der Biomasseanlage vor, welcher der Gemeinde einen maximal möglichen Zuschuss in Höhe von 50% und maximal 232.000 € sichert.
Als Investitionskosten der Anlage wird aktuell von rund 250-300 T€ (incl. Leittechnik) ausgegangen.
Die Ergebnisse der zwischenzeitlich weitergehenden Untersuchungen der Heizungserneuerung in der Sporthalle Greuth durch das Ingenieurbüro Mayer aus Besigheim können auf der Homepage eingesehen werden. Wie bereits bei der Voruntersuchung stellt die Realisierung einer Biomasse-Holzhackschnitzelanlage die wirtschaftlichste Anlagenart sowohl bei den Investitions-, als auch bei den jährlichen Betriebskosten im Vergleich zu anderen Anlagen aus erneuerbaren Energieträgern dar.
Dabei soll ein möglichst großer Holzanteil (Hackschnitzel) aus heimischen Wäldern sowie von Rückschnitten oder Holzresten im laufenden Betrieb verwendet werden. Vom Forst wurde hierzu überschlägig hochgerechnet, dass pro Jahr etwa 330 Schüttraummeter an Holz aus dem Löchgauer Wald zur Verfügung stehen. Dies entspricht einem Heizölvolumen von etwa 33T Liter, wodurch der Bedarf der Sporthalle Greuth (ca. 18TL pro Jahr) mehr als gedeckt werden kann und darüber hinaus für weitere Heizungserneuerungen anteilig verwendet werden kann.
Mit der Biomasseheizung können Einsparung in Höhe von 87,78 Tonnen CO² pro Jahr erzielt werden. Herr Karl-Friedrich Mayer vom Ingenieurbüro Mayer stellte die Rahmendaten des Wärmeerzeugungskonzepts sowie Ausführungen zur Wirtschaftlichkeit der neuen Anlage vor.
 
Das Gremium fasste folgenden Beschluss:
Das Wärmeerzeugungskonzept des Ingenieurbüro Mayer aus Besigheim wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Einbau einer Holzhackschnitzelheizung für die Sporthalle Greuth weiterzuverfolgen und die Ausschreibung der Anlage vorzunehmen.

Betrieb des Kiosks im Freibad und des Kartenverkaufs

Das Pachtverhältnis für den Kiosk im Freibad in Löchgau wurde zum Ende der Freibadsaison 2023 gekündigt. Mit dem Betrieb des Kiosks ist auch der Verkauf der Eintrittskarten bzw. der Einlass zum Freibad verbunden.
Somit sind der Kioskbetrieb sowie der Kartenverkauf und Einlass zum Freibad zur Freibadsaison 2024 und darüber hinaus neu zu organisieren.
Mehrere Szenarien wären für den Kioskbetrieb und den Kartenverkauf/Einlass denkbar, welche nun geprüft werden sollen.
Die erste Möglichkeit wäre, einen neuen Pächter für die Freibadsaison 2024 zu finden, welcher gleichzeitig den Kartenverkauf und den Einlass zum Freibad übernimmt. Mit dieser Lösung würde sich an der jetzigen Situation nichts ändern.
Sollte für diese Variante kein Pächter gefunden werden, wäre eine weitere Möglichkeit neue Mitarbeiter für den Kartenverkauf einzustellen. Diese könnten ggf. den Kioskbetrieb mit
übernehmen. Bei dieser Variante müsste geeignetes Personal gefunden werden, welches nahezu den gesamten Sommer im Einsatz wäre, was zu deutlichen Mehrkosten des Freibadbetriebs führen würde.
Um den Kartenverkauf und Zugang zu gewährleisten, könnten auch die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden. Beispielswiese könnte ein automatisiertes Zugangssystems mittels Barcodescanner an einem Drehkreuz sowie einem Kassenautomat für Einzeltickets angeschafft werden. Die Freibadgäste könnten mit ihrer Jahreskarte bzw. dem am Kassenautomat erworbenen Tagesticket durch das Drehkreuz das Freibad betreten. Der Kiosk könnte separat verpachtet werden, wodurch eine Präsenz des Pächters an wenig frequentierten Zeiten nicht zwingend erforderlich wäre.
Bewertung der Varianten:
Wünschenswert wäre es, den Freibadzugang samt Kartenverkauf und Kioskbetrieb in seiner jetzigen Form fortführen zu können. Hierzu müsste ein Pächter für den Kiosk gefunden werden, der auch an den wenig frequentierten Zeiten mit lediglich geringem Umsatz präsent ist.
Sollte hierfür kein Pächter gefunden werden, wäre aus Sicht der Verwaltung ein automatisierter Zugang eine überlegenswerte und interessante Alternative.
Das Gremium nahm die Ausführungen zur Kenntnis.

Sonstiges

Aus der Mitte des Gremiums wurde angefragt, welche Maßnahmen entlang der Südumgehung gerade stattfinden. Für die überörtliche Gasleitung wird ein Lagerplatz für die Rohre eingerichtet.
Außerdem wurde gefragt, wie die aktuelle Situation zur Tigermücke in Löchgau sei. Frau Wytrych erklärte, dass lediglich ein Fall der Tigermücke bekannt sei und bei es sich bei einigen anderen Meldungen um die ähnlich aussehende asiatische Buschmücke gehandelt habe.
Ein großes Lob wurde aus dem Gemeinderat an die Verwaltung sowie an die Vereine bzw. Organisationen für das sehr gelungene Hasenropferfest ausgesprochen.
Es wurde angeregt, dass die Rabatte an der Bushaltestelle in der Erligheimer Straße gepflegt werden sollte und der Kanaldeckel dort zu tief sitzen würde. Die Verwaltung sagte eine Überprüfung zu.
 

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